Es geht auch anders...
Posted: 06.01.2007, 16:27
Liebe Eltern und Lehrer!
Ich arbeite als Lehrerin an einer Grundschule in Mittelfranken. In diesem Forum möchte ich einige Ideen aus meinem Schulleben vorstellen, um das Klassenklima kindgerecht zu gestalten. Durch eine Atmosphäre, in der jeder einzelne Schüler mit seinen Bedürfnissen, Gefühlen und Wünschen anerkannt wird, kann u.a. das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein der Kinder in besonderer Weise gestärkt werden. Die Ideen, die ich kurz erläutern will, stehen in Einklang mit dem Lehrplan (v.a. Deutsch, HSU) und können gut in den Unterricht miteinbezogen werden.
- Morgenkreis:
Die Kinder dürfen Lieblingsbücher, Witze und wichtige Nachrichten vorstellen. So kann jeder Schüler das erzählen, das ihm wichtig ist. Alle Beiträge werden in Mappen, die die Schüler selbst entworfen haben, gesammelt. In den Pausen werden diese „Sammlungen“ immer wieder gerne angeschaut und besprochen. Die Kinder interessieren sich bereits im Grundschulalter für das Geschehen in der Welt und erfragen vieles, das sie noch nicht verstehen. (z.B. Umweltprobleme...)
- Klassenkonferenz / Streitschlichter:
Zu Beginn des Schuljahres wurden von den Kindern 2 Streitschlichter aus der Klasse gewählt, die klasseninterne Streitigkeiten selbstständig lösen.
(Hierfür empfehle ich 2 tolle Bücher:
1.Achtsamkeit und Anerkennung: Materialien zur Förderung des Sozialverhaltens in der GS, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung – kostenlos!
2.Soziales Lernen in der GS, Dianne Schilling, Verlag an der Ruhr)
Die Kinder haben gelernt, kleinere Konflikte untereinander, ohne meine Hilfe zu lösen. In dem 1. Buch wird beschrieben, wie das Thema kindgerecht in der Klasse eingeführt werden kann. Das 2. Buch gibt Ideen für passende Übungen (z.B. Umgang mit Gefühlen, Umgang mit Konflikten...).
Größere Probleme können mir die Schüler über einen Kummerkasten mitteilen. Diese Konflikte werden dann in einer Klassenkonferenz (meistens einmal in der Woche) gemeinsam besprochen. Die Schüler sammeln selbstständig Ideen zur Konfliktbewältigung. Diese werden in der Regel sehr gut angenommen, da sie nicht von einem Erwachsenen vorgegeben werden, sondern von den Kindern selbst vorgeschlagen werden. So konnten wir in diesem Schuljahr schon so manche Probleme gemeinsam im Klassenverband bewältigen.
- Klassenregeln:
Am Anfang des Schuljahres haben wir zusammen Klassenregeln entworfen. Die Kinder wünschten sich unter anderem den Satz: „Ich will das nicht!“ Diesen Satz verwenden sie sowohl in der Schule als auch in der Freizeit, wenn sie z.B. im Spiel ein bestimmtes Verhalten nicht mehr möchten. Das hilft besonders bei Pausenspielen, um jeden einzelnen Schüler zu respektieren und Streitigkeiten zu vermeiden.
- Kindersprechstunde:
Meine Schüler dürfen sich jederzeit für eine Kindersprechstunde anmelden (genauso wie ihre Eltern in die „Erwachsenensprechstunde“ kommen). Diese muss keinen festgelegten Zeitpunkt haben. In dieser Sprechstunde können sie „ihr Herz ausschütten“, mündliche Noten erfahren oder einfach fragen, was ihnen wichtig ist. Dabei wird in besonderer Weise das Vertrauensverhältnis zwischen Lehrer und Schüler gefördert. Meine Schüler nutzen diese Sprechstunde sehr gerne.
- Partner- und Gruppenarbeiten:
In Partner- und Gruppenarbeiten lege ich großen Wert darauf, dass sich die Kinder untereinander helfen. Dabei werden soziale Fähigkeiten geschult und der Umgang miteinander freundschaftlich gestärkt. Wenn einem Schüler die Lautstärke in der Klasse zu laut ist, darf er einmal in die Hände klatschen. So regulieren die Kinder selbst, in welcher Lautstärke sie lernen wollen und konzentriert lernen können.
- Dankesrunde:
In den letzten Minuten vor Schulende dürfen sich die Kinder gegenseitig danken. (z.B. Ich danke dem ..., dass er mir heute bei Mathe geholfen hat.) Dabei entsteht untereinander viel Wertschätzung und ein „Danke“ (auch für Kleinigkeiten) zaubert immer ein Lächeln in die Gesichter der Kinder.
Um diese Ideen zu verwirklichen, braucht es ein bisschen Zeit und Geduld – aber es lohnt sich auf jeden Fall! Die Schüler spüren, dass sie mit ihren Bedürfnissen, Gefühlen und Wünschen ernst genommen werden. Die Kinder haben somit in einer entspannten Atmosphäre auch mehr Freude am Lernen in der Schule.
Ich kenne viele Lehrer, die diese und ähnliche Ideen sehr erfolgreich im Unterrichtsalltag umsetzen, um den Kindern zu ermöglichen, in einem positiven Klassenklima zu leben und erfolgreich zu lernen.
Ich arbeite als Lehrerin an einer Grundschule in Mittelfranken. In diesem Forum möchte ich einige Ideen aus meinem Schulleben vorstellen, um das Klassenklima kindgerecht zu gestalten. Durch eine Atmosphäre, in der jeder einzelne Schüler mit seinen Bedürfnissen, Gefühlen und Wünschen anerkannt wird, kann u.a. das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein der Kinder in besonderer Weise gestärkt werden. Die Ideen, die ich kurz erläutern will, stehen in Einklang mit dem Lehrplan (v.a. Deutsch, HSU) und können gut in den Unterricht miteinbezogen werden.
- Morgenkreis:
Die Kinder dürfen Lieblingsbücher, Witze und wichtige Nachrichten vorstellen. So kann jeder Schüler das erzählen, das ihm wichtig ist. Alle Beiträge werden in Mappen, die die Schüler selbst entworfen haben, gesammelt. In den Pausen werden diese „Sammlungen“ immer wieder gerne angeschaut und besprochen. Die Kinder interessieren sich bereits im Grundschulalter für das Geschehen in der Welt und erfragen vieles, das sie noch nicht verstehen. (z.B. Umweltprobleme...)
- Klassenkonferenz / Streitschlichter:
Zu Beginn des Schuljahres wurden von den Kindern 2 Streitschlichter aus der Klasse gewählt, die klasseninterne Streitigkeiten selbstständig lösen.
(Hierfür empfehle ich 2 tolle Bücher:
1.Achtsamkeit und Anerkennung: Materialien zur Förderung des Sozialverhaltens in der GS, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung – kostenlos!
2.Soziales Lernen in der GS, Dianne Schilling, Verlag an der Ruhr)
Die Kinder haben gelernt, kleinere Konflikte untereinander, ohne meine Hilfe zu lösen. In dem 1. Buch wird beschrieben, wie das Thema kindgerecht in der Klasse eingeführt werden kann. Das 2. Buch gibt Ideen für passende Übungen (z.B. Umgang mit Gefühlen, Umgang mit Konflikten...).
Größere Probleme können mir die Schüler über einen Kummerkasten mitteilen. Diese Konflikte werden dann in einer Klassenkonferenz (meistens einmal in der Woche) gemeinsam besprochen. Die Schüler sammeln selbstständig Ideen zur Konfliktbewältigung. Diese werden in der Regel sehr gut angenommen, da sie nicht von einem Erwachsenen vorgegeben werden, sondern von den Kindern selbst vorgeschlagen werden. So konnten wir in diesem Schuljahr schon so manche Probleme gemeinsam im Klassenverband bewältigen.
- Klassenregeln:
Am Anfang des Schuljahres haben wir zusammen Klassenregeln entworfen. Die Kinder wünschten sich unter anderem den Satz: „Ich will das nicht!“ Diesen Satz verwenden sie sowohl in der Schule als auch in der Freizeit, wenn sie z.B. im Spiel ein bestimmtes Verhalten nicht mehr möchten. Das hilft besonders bei Pausenspielen, um jeden einzelnen Schüler zu respektieren und Streitigkeiten zu vermeiden.
- Kindersprechstunde:
Meine Schüler dürfen sich jederzeit für eine Kindersprechstunde anmelden (genauso wie ihre Eltern in die „Erwachsenensprechstunde“ kommen). Diese muss keinen festgelegten Zeitpunkt haben. In dieser Sprechstunde können sie „ihr Herz ausschütten“, mündliche Noten erfahren oder einfach fragen, was ihnen wichtig ist. Dabei wird in besonderer Weise das Vertrauensverhältnis zwischen Lehrer und Schüler gefördert. Meine Schüler nutzen diese Sprechstunde sehr gerne.
- Partner- und Gruppenarbeiten:
In Partner- und Gruppenarbeiten lege ich großen Wert darauf, dass sich die Kinder untereinander helfen. Dabei werden soziale Fähigkeiten geschult und der Umgang miteinander freundschaftlich gestärkt. Wenn einem Schüler die Lautstärke in der Klasse zu laut ist, darf er einmal in die Hände klatschen. So regulieren die Kinder selbst, in welcher Lautstärke sie lernen wollen und konzentriert lernen können.
- Dankesrunde:
In den letzten Minuten vor Schulende dürfen sich die Kinder gegenseitig danken. (z.B. Ich danke dem ..., dass er mir heute bei Mathe geholfen hat.) Dabei entsteht untereinander viel Wertschätzung und ein „Danke“ (auch für Kleinigkeiten) zaubert immer ein Lächeln in die Gesichter der Kinder.
Um diese Ideen zu verwirklichen, braucht es ein bisschen Zeit und Geduld – aber es lohnt sich auf jeden Fall! Die Schüler spüren, dass sie mit ihren Bedürfnissen, Gefühlen und Wünschen ernst genommen werden. Die Kinder haben somit in einer entspannten Atmosphäre auch mehr Freude am Lernen in der Schule.
Ich kenne viele Lehrer, die diese und ähnliche Ideen sehr erfolgreich im Unterrichtsalltag umsetzen, um den Kindern zu ermöglichen, in einem positiven Klassenklima zu leben und erfolgreich zu lernen.